K10


Kann Styropor fliegen ?

Flugtagebuch


Kann Styropor fliegen ?

K10 auf Parkett

Nachdem der Vario Skydragon immer noch nicht wieder flugfertig ist und Helifliegen immer mit viel Aufwand verbunden ist (ist halt ein Verbrenner...), musste mal wieder was kleines zum Fliegen her. Außerdem hat mich Boris in Ampfing angesteckt mit so einem fliegenden Styroporbrett. Einfach zu bauen, unkaputtbar und klein. Nach der üblichen Meditationszeit ("soll ich, soll ich nicht") hab ich mir dann bei Hock Modellbau die K10 bestellt. Das ist ein Nurflügler aus EPP - so was ähnliches wie Styropor, aber nicht so spröde und hart. Die K10 gibt es in verschiedenen Größen bis 160 cm Spannweite. Ich habe die kleinste mit etwa 100 cm Spannweite, passt problemlos quer auf den Rücksitz im Auto.

Ein paar Tage nach der Bestellung war dann der große Karton schon da. Es sah eigentlich eher wie eine Sammlung von Verpackungsmaterial aus, nur kleinere und größere Stücke EPP und eine kleine Tüte mit dem Zubehör. Na ja, bis auf die zwei Flächenkerne war ja auch alles Füllmaterial. Das einzige Holz sind die beiden Ruder, die schon vorgeschnitten geliefert werden (aber nicht angeschrägt).

K10 Motorhalter original

Der Zusammenbau an sich ist problemlos. Einfach die beiden Flächenkerne aneinander kleben (oder in der Mitte die Kufe von Hock mit einbauen, bei mir ist sie drin). Das ist mit Epoxi in 5 Minuten erledigt. Dann entweder den Flügel nur mit Strapping-Tape verstärken (das ist Klebeband mit Glasfasern drin), oder wie bei mir Kohlefaser als Verstärkung einkleben und den Flügel mit Folie bespannen. Da ich einen etwas stärkeren Motor habe, sind bei mir in der Flächenunterseite drei CFK-Rohre in Form eines "A" eingelassen und der Flügel ist oben und unten mit Orastick bespannt. Das scheint bisher steif genug zu sein, allerdings bin ich auch noch nicht so richtig schnell geflogen (siehe weiter unten).

Die Servos für die Ruder werden einfach ins EPP eingelassen und mit einem Streifen Strapping-Tape gesichert, ebenso der Empfänger. Der Akku musste bei mir wegen des Schwerpunkts ziemlich weit nach vorn, daher ist er im Moment einfach nur mit zwei Streifen Klebeband auf der Nase fixiert. Der originale Motorträger war mit Noppenband von Graupner auf dem Flügel befestigt, das war aber nix... Schließlich noch die Winglets mit etwas Tape ankleben und die Rudergestänge anbauen - schon steht dem Erstflug nichts mehr im Wege (bis auf leere Akkus :-)

Der Erstflug

Es ist ja nicht so, daß ich noch nie irgendetwas Fliegendes gesteuert hätte. Der Sender war schnell programmiert (man braucht einen Mischer für die kombinierten Höhen/Querruder). Dann der erste Wurfstart mit etwas über 2 m Flugstrecke. Zu langsam geworfen... noch mal. Diesmal etwas mehr, leider bin ich aber auf dem Acker ausgerutscht und habe dann sitzend grad noch gesehen, wie die K10 einschlug :-) Auf den Bildern ist der Zustand des Motorträgers danach zu sehen. Ich hatte ja das Noppenband vorgesehen, damit der Motorträger sich vom Modell lösen kann - hat er aber nicht. Der Akku schon, der war da nämlich auch noch mit Noppenband befestigt...

K10 mit verbogenem Motorhalter

Zum nächsten Flug habe ich mir also einen Werfer mitgenommen - meine Freundin. Nach perfektem Abwurf (na ja, man hat ja so seine Befürchtungen :-) bin ich dann auch einen schönen Kreis geflogen, bis plötzlich aus heiterem Himmel (im Sinne des Wortes) die K10 wieder in den Acker einschlug. Ich hab es mal auf einen Steuerfehler geschoben, aber irgendwie komisch war das schon. Na ja, geht ja nicht kaputt - nur der Motorträger war wieder zerbeult. Diesmal wanderte er in die Tonne, der neue ist einfach ein Sperrholzbrettchen, auf dem der Motor mit einem Kabelbinder befestigt ist. Das Brettchen wird mit Tape auf den Flügel geklebt.

K10 mit neuem Motorhalter

Die nächsten Flüge waren ganz ok, allerdings gab es immer wieder Motoraussetzer und unerklärliche Kurven. Na ja, man soll ja eigentlich auch vorher einen Reichweitentest machen... hab ich dann nach dem nächsten Crash auch mal getan. Ergebnis: in 15-20 m Entfernung zum Sender fangen die Ruder an zu zucken ud gehen teilweise für eine Sekunde auf Vollausschlag. Jeder mag sich vorstellen, was "voll Quer rechts und Vollgas" bedeutet, wenn einem das vom Empfänger quasi aufgezwungen wird :-))

K10 von vorne

Die Annahme war dann natürlich erst mal, daß der Empfänger nicht gut ist (ein Jeti REX 5 plus). Der Vergleich mit einem Futaba ergab aber keinen Unterschied (mitten in München - da haben beide gute Reichweite gehabt). Die Tips waren dann nur noch "andere Position des Empfängers, Akku woanders hin, Antenne woanders hin...". Hat aber alles nichts gebracht, bei mir vor der Tür war es so schlimm wie vorher. Bis ich dann die Antenne um 40 cm verlängert habe... Testflug steht noch aus, aber das Servozucken ist weg (Reichweite mindestens 30-40 m bei voll eingeschobener Senderantenne).

Für alle, die es interessiert, hier noch mal die Komponenten:

  • Empfänger REX 5 plus von Jeti Model
  • Servos HS81-MG von Hitec, das MG heißt Metallgetriebe...
  • Regler slim-26 bek von Schulze
  • Motor Zenit 480-7-8 BB von LRP mit einem 12x12 cm CamSpeed Prop von Graupner
  • Acht Zellen KAN-1050
  • Gewicht etwa 580 g (flugfertig)
K10 Modell für Reflex XTR

Ach ja, ich habe übrigens auch ein K10-Modell für den Reflex- Simulator gebaut. Das kann man entweder von den rc-sim.de Seiten laden oder natürlich auch gleich hier. Es gibt auch noch andere Parameter dafür von Manuel Schneider, der sie mir freundlicherweise geschickt hat. Kann man hier herunterladen.

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